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Was ist Glück? Manche Menschen sind einfach glücklicher als andere.

Manche Menschen sind einfach glücklicher als andere. Entscheiden darüber allein äußere Faktoren oder lässt sich Lebensglück beeinflussen? Und wenn ja – wie geht das? Die Glücksforschung und das Apotheken Magazin zeigen Wege auf. 

Psychologen gehen davon aus, dass Lebensfreude beeinflussbar ist. Der Psychotherapeut Dr. Arnold Retzer aus Heidelberg empfiehlt, auf Sinnhaftigkeit zu setzen, denn das aktuell allgegenwärtige Glücksdiktat mit seinem aggressiv formulierten Selbstoptimierungszwang mache unglücklich. Das wird auch in der Positiven Psychologie so gesehen: »Toxische Positivität«, nennt Psychologin Professor Dr. Laurie Santos von der Yale University in den USA diesen Trend. Etwa vierzig Prozent des Glücksempfindens können ihr zufolge aber gesteuert werden. Doch wie? Geld, ein toller Job und der Traumpartner – das belegten Studien – machten nur kurzzeitig froh. Dauerhaft positiv wirke sich hingegen die Fähigkeit aus, freundlich, großzügig und dankbar zu sein. Santos empfiehlt, dies bewusst zu trainieren.

»Wirklich entscheidend sind nicht äußere Faktoren, sondern, ob ich in mir zu Hause bin, und das kann man lernen«, sagt auch der Gesundheits- und Neurowissenschaftler Professor Dr. Tobias Esch. Nach Jahren der Forschung in den USA arbeitet er als Professor für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung an der Universität Witten-Herdecke.

Die Qualität von Wohlbefinden ordnet er wie folgt: In der Jugend folge sie dem Wollen, in der Lebensmitte erscheine sie als Erleichterung. Doch dann, wenn die körperlichen Kräfte schwänden, erhebe sich ein verweilendes, inneres, stilles Glücksempfinden. Esch bezeichnet es als Verbundenheitsglück. Wie kann es trotz manch körperlicher Gebrechen zu der besonderen Qualität des Wohlbefindens im Alter kommen? Tatsächlich geht es nicht mehr um Wettbewerb. Glückstöter wie Neid, das hektische Jagen nach mehr und Angst verblassen. Zur Lebenserfahrung gesellen sich Maß und Mitte. Besonders in Asien entwickelte man auf dieser Basis Techniken der Geistesschulung, die nachweislich die körperliche und mentale Gesundheit enorm verbessern können.

Beim Meditieren sind die Gehirnareale, in denen es um Glück geht, besonders aktiv. »Wer sich mit Achtsamkeitstechniken mental verwurzelt, entwickelt Akzeptanz für das Leben, wie es sich gerade zeigt«, erläutert Neurowissenschaftler Esch. »Nach einiger Zeit verbessert sich die Selbstregulation der Hormone und man kann Situationen emotional besser kontrollieren, der Stress sinkt, die Konzentrationsfähigkeit steigt. Bei dauerhaft Meditierenden entwickelt sich eine innere Haltung, die von Dankbarkeit, Wohlwollen und Zugewandtheit geprägt ist. Achtsamkeit erzeugt Verbundenheit mit sich, mit anderen und seiner Umwelt. Sie bewirkt sozusagen, dass man sich in sich selbst zu Hause fühlt.«

Außerdem in diesem Heft: Heino Ferch: „Tägliches Training hält mich fit“ +++ Das Sofortprogramm gegen Erkältungen ++ Weihnachten mit Alzheimer-Patienten

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