Bei Brustvergrößerung, Fettabsaugen oder Nasenkorrektur sollten man keinem Trend folgen. Dr. Afschin Fatemi, Dermatologe und Spezialist für ästhetische Hautbehandlungen, erklärt in der aktuellen Ausgabe des „Apotheken Magazins“ die Möglichkeiten und Grenzen von Schönheitsoperationen.
Fatemi weist darauf hin, dass es mittlerweile in vielen Fällen möglich ist, ohne operative Eingriffe ästhetisch nachzuhelfen. „Zum Beispiel können wir durch Hyaluron den Po runder werden lassen oder mit Magnetwellen auf die Muskulatur einwirken, wenn jemand gern einen ‚Sixpack‘ hätte. Wenn diese Methoden nicht ausreichen, gilt es vor einer ästhetischen Behandlung mit dem Experten zu überlegen: Was ist sinnvoll und was sollte nicht gemacht werden? Im Gespräch mit meinen Patienten klären wir unter anderem, dass sie ihr individuelles Aussehen behalten und nicht einem Trend folgen – also sich etwa einem Filmstar angleichen lassen. Medizinische Themen spielen im Vorfeld eine wichtige Rolle. So werde ich keine Brustvergrößerung bei einer Frau mit Ess-Brech-Sucht machen – unter anderem, weil diese gesundheitliche Störung für einen Mangel an Vitaminen und Mineralien sorgen kann, der den Heilungsprozess beeinträchtigt.“
Der ästhetische Chirurg schildert eine „Schönheits-OP“ anhand einer Fettabsaugung und spricht von einem „Abschmelzen mithilfe eines Lasers“. „Die Patienten werden in einen Dämmerschlaf versetzt, die betreffenden Bereiche an Kinn oder Oberschenkel werden markiert und örtlich betäubt. Dann machen wir rund zwei Millimeter kleine Schnitte und gehen mit einer Laserfaser unter die Haut, die dünn wie eine Kugelschreibermine ist. Eine bestimmte Laserwellenlänge lässt das Fett schmelzen, eine andere Wellenlänge sorgt dafür, dass sich die Bindegewebsfasern zusammenziehen. Ein Effekt wie bei einer heiß gewaschenen Jeans. Die ganze Prozedur dauert circa zwei Stunden. Danach tragen die Patienten ein Mieder, Schwellungen oder Taubheitsgefühle sind über ein bis zwei Tage möglich. Nach vier Wochen könnte man an den Strand gehen, ohne dass Spuren sichtbar sind. Der gesamte Heilungsprozess dauert jedoch sechs Monate.“
Für Fatemi gibt es Grenzen für einen derartigen Eingriff. Er selbst operiert nur Personen ab 21 Jahre, „wenn der Körper ausgereift ist“. Und ein Lipödem, also eine krankhafte Störung der Fettverteilung, sei für ihn ebenfalls ein Ausschlusskriterium für eine derartige Operation.
Außerdem in diesem Heft: Trendprodukt CBD aus Hanf +++ Interview mit Adel Tawil: „Ich hatte sehr großes Glück“ +++ Heilpflanzen im Frühling: Was blüht denn da?
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