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Reizdarm: Wieder Ruhe im Bauch

Verstopfung, Übelkeit, Blähungen? Wer unter solchen Beschwerden leidet, könnte ein Reizdarmsyndrom haben. Was sich dagegen tun lässt, erklärt Apothekerin Bernadette Beller in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins.

Welche Präparate geeignet sind, richtet sich nach der Art der Beschwerden – und die sind individuell sehr verschieden. Während der eine nur Durchfall, der andere nur Verstopfung hat, wechseln sich beim Dritten die Darmprobleme phasenweise ab. „Wer zum Beispiel besonders unter einer Verstopfung leidet, profitiert von Medikamenten, die die Verdauung wieder auf Trab bringen“, sagt Apothekerin Bernadette Beller von der Vital-Apotheke in Bad Saulgau. Besonders bewährt hätten sich pflanzliche Arzneimittel. Aufgrund ihres sogenannten Multitarget-Prinzips wirkten sie oft gegen mehrere Beschwerden. „Sie finden sich auch in den Behandlungsleitlinien wieder, etwa hoch konzentriertes Pfefferminzöl als Monopräparat oder in Kombination mit Kümmelöl.“

Beller betont die Individualität der Erkrankung und dementsprechend der Therapie. Letztlich gelte es auszuprobieren, was im individuellen Fall helfe. „Eine Standardtherapie gibt es nicht, dafür einige Maßnahmen, um den Reizdarm in den Griff zu bekommen. Viele Patientinnen und Patienten berichten etwa, dass ihnen sogenannte Probiotika guttun. Sie enthalten Bakterien, die eine gesunde Darmflora fördern. Es lohnt sich auch zu analysieren, welche Lebensmittel einem gut tun und welche nicht. Frisches Obst, frisch gekochtes Gemüse und der Verzicht auf Süßes sind eine gute Basis. Eine strenge Diät hingegen kann zu Mangelernährung führen.“

Auch die Rolle der Psyche der Patienten und ihre unbewusste Erwartungshaltung scheinen eine Rolle zu spielen. Betroffene haben etwa unter Stress stärkere Beschwerden als in Ruhephasen. Sie erwarten umgekehrt unbewusst in Stressphasen auch mehr Verdauungsprobleme – wodurch sie sie dann indirekt vielleicht sogar auslösen. Beller: „Stress und Reizdarm bedingen sich gegenseitig, deshalb profitieren viele Betroffene zudem von Entspannungstechniken sowie ausreichend Bewegung und Sport.“

Außerdem in diesem Heft: Erektionsstörungen durch Medikamente? +++ Interview mit Samuel Koch: „Anderen zu helfen, macht mich glücklich“ +++ Wie geht die Arzneimittelherstellung in der Apotheke vor Ort?

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