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Ralf Zacherl: “Leute, kocht zu Hause mehr!”

Der Sternekoch Ralf Zacherl gehört in Deutschland seit zwei Jahrzehnten zu den Aushängeschildern von Kochsendungen im Fernsehen. Im Interview mit dem Apotheken Magazin erzählt er, warum es sich lohnt, auf die Zutatenliste von Fleischersatzprodukten zu schauen, und warum Selbst-Kochen zu Hause essenziell für gesunde Ernährung ist.

Mit veganer Ernährung beziehungsweise mit stark verarbeiteten Produkten für Veganer sei das so eine Sache, erklärt Ralf Zacherl. Da würden einem schon auch Mogelpackungen angeboten. »Die Zutatenliste ist oft eine Liste des Schreckens. Die Produkte werden hochpreisig angeboten, da müsste eigentlich ein Budget vorhanden sein, um gute Zutaten zu verwenden, aber oft wird an allem gespart. Der Kunde möchte sich etwas Gutes tun und vegan essen, aber letzten Endes erhält er gehärtete Fette, Stabilisatoren, Zuckeraustauschstoffe, Aromastoffe und Geschmacksverstärker. Das hat nichts mit guter Ernährung zu tun.« Dabei sei gegen vegane Ernährung per se nichts einzuwenden.

Zacherl rät, selbst mehr zu Hause zu kochen und sich mit Lebensmitteln intensiver zu beschäftigen. Dann komme der Gesundheitsaspekt ganz von allein: »Von der Ameise bis zum Zebra: Jedes Tier weiß, was es essen muss, wenn der Winter kommt, wenn man schwanger ist, auf Reisen geht. Nur wir, die »Krone der Schöpfung«, brauchen Ernährungsberater. Das könnte vielleicht mit unserer künstlichen Ernährung zu tun haben. An sich bringen wir vom Körper her alles mit, um zu wissen, was und wie viel wir essen sollten, wenn wir eine natürliche Kost zu uns nehmen würden. Mein Ansatz lautet: Leute, kocht zu Hause mehr! Wenn Ihr die Sachen selbst einkauft und zubereitet, werdet Ihr auch nicht beschummelt. Rezepte gibt es zuhauf.«

Er liefert in seinem Buch »Zacherl macht Feierabend« leckere Rezepte zum Nachkochen. Für ihn ist es wichtig, dass gerade Koch-Einsteiger schnell kulinarische Erfolgserlebnisse haben. Dazu sei »die schnelle Küche mit wenigen Zutaten, die jeder daheim hat«, perfekt. »Man muss nur vier oder fünf Dinge zusätzlich einkaufen, die in einer guten Lebensmittelabteilung zu erhalten sind.«

Beispiel gefällig? »Das Rezept ›Tofu mit Speck‹ wäre eines. Das klingt erst einmal wenig vereinbar, weil ja Tofu eher in der fleischlosen Küche zum Einsatz kommt, aber ich hatte vor vielen Jahren einmal etwas Ähnliches gegessen, das ich unglaublich lecker fand, weil sich die Raucharomen vom Speck sehr gut mit dem neutralen Tofu verbinden. Ich habe das dann natürlich noch nach meinen eigenen Vorlieben ausgestaltet.«

Außerdem in diesem Heft: Erste Hilfe bei Sonnenbrand +++ Ernährung: Was vertrage ich nicht? +++ Dauerschmerzen bei Gürtelrose verhindern

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