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Neue Chancen in der Medizin durch KI

Wer behandelt in Zukunft – der Arzt oder die Künstliche Intelligenz? Auf die kritische Frage, ob sich Mediziner völlig auf Künstliche Intelligenz (KI) verlassen oder gar von ihr ersetzt werden, haben Experten klare Antworten. Einen Einblick gibt DAS APOTHEKEN MAGAZIN in der aktuellen Ausgabe.

„Das Wissen, auch über Krankheiten, vermehrt sich ständig und rasant. Niemand kann mehr über alles Bescheid wissen. Künstliche Intelligenz hilft bei der Recherche, kann alle verfügbaren Informationen, die infrage kommen, zusammentragen – sogar in allen Sprachen. Und am Ende der Kette stehen Ärzte, die über die Behandlung entscheiden. Mithilfe von KI kommen sie schneller auf den Punkt“, sagt Professor Dr. Andreas Meyer-Falcke, Arbeitsmediziner und IT-Beauftragter der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen.

„Dazu müssen wir Daten sammeln, die zeigen, dass das, was wir mit künstlicher Intelligenz tun, hilft – auch wenn wir nicht jeden Mechanismus verstehen“, ergänzt KI-Forscher Jakob Kather vom Lehrstuhl Clinical Artificial Intelligence an der Technischen Universität Dresden. Das funktioniere aber nur, wenn die Daten digital vorliegen. Man müsse zum Beispiel prüfen, wie zuverlässig eine App Hautkrebs erkennt und die Fälle analysieren, in denen das nicht geklappt hat. „Das Gewebe könnte zerrissen oder gefaltet sein“, vermutet Kather und betont: „KI-Systeme müssen mit einer Reihe von Daten, die nicht ausschließlich von einer Klinik stammen, trainiert und extern überprüft werden. Dabei kommt es darauf an, die richtigen Fragen zu stellen. Etwa: Worauf hat die KI geschaut? Und vor allem natürlich: Wie können wir die Qualität einer Behandlung mithilfe von KI sicherstellen – auch in rechtlicher Hinsicht?“

Dass bald auch der Arzt selbst digital auftritt und als sogenannter Avatar seinen Patienten manche Fragen zu bevorstehenden Operationen beantwortet, diese Idee verfolgt derzeit Amr Saad: Der Düsseldorfer Medizinstudent, der kurz vor dem Abschluss steht, entwickelt zusammen mit Kommilitonen ein entsprechendes Angebot für Kliniken und Medizinische Versorgungszentren. Arbeitstitel: „AI Doc“. AI steht für künstliche Intelligenz auf Englisch.

„Es gibt viele Detailfragen, für die im hektischen Alltag oft wenig Zeit bleibt. Diese kann AI Doc mit der Stimme des behandelnden Arztes beantworten – auch in verschiedenen Sprachen und ohne viele Fachbegriffe“, erklärt Saad. So könne der digitale Arzt beispielsweise erklären, wie eine Injektion ins Auge abläuft, die etwa bei der altersbedingten Makuladegeneration nötig ist. Saad: „Sobald der Patient aber mehr wissen will und betreut werden muss, schaltet sich der Behandler wieder ein. Das persönliche Aufklärungsgespräch kann der Avatar auf keinen Fall ersetzen.“

Außerdem in diesem Heft: Nasennebenhöhlen wieder frei bekommen +++ Anne-Sophie Mutter: „Ich bin mit Begeisterung gesund“ +++ Nervenschmerzen richtig behandeln +++

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