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Klimawandel verstärkt Pollenallergie

Juckende Augen, ständiges Niesen, verstopfte Nase: Immer früher im Jahr haben Allergiker mit Heuschnupfen-Symptomen zu kämpfen. Wie das mit dem Klimawandel zusammenhängt, erklärt Umweltmedizinerin Professorin Dr. Claudia Traidl-Hoffmann in der aktuellen Ausgabe des APOTHEKEN MAGAZINs.

Wer auf Pollen von Hasel, Birke oder Erle allergisch reagiert, hat vielleicht die ersten Symptome schon bemerkt. „Die Pollen dieser drei Baumarten fliegen immer früher im Jahr. Haselpollen oft schon im Dezember, um Weihnachten herum. Das war vor 10, 20 Jahren noch nicht so“, stellt Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin beim Helmholtz-Zentrum München, fest. Wärmere Temperaturen und mildere Winter begünstigen die frühere Baumblüte.

Die Blütezeit beginnt aber nicht nur früher, die Pflanzen setzen auch mehr Pollen in die Luft frei. Das liegt zum einen an einer erhöhten CO2-Konzentration in der Atmosphäre, die das Pflanzenwachstum und damit die Pollenmenge fördert. Die Forschenden um Traidl-Hoffmann konnten auch noch einen anderen Trend beobachten: „Wir haben festgestellt, dass Birken in Städten unter Trockenstress sowie bei Stress durch Umweltfaktoren zum Beispiel in der Nähe von Straßen mehr Pollen produzieren.“

Damit nicht genug, sorgt Stress auch dafür, dass der Pollen selbst aggressiver wird. Pflanzen produzieren dann mehr an speziellen Abwehrstoffen, den „Pathogenesis related proteins“. Es handelt sich dabei um Eiweißstoffe, die beim Menschen eine Pollenallergie auslösen. „Und dieses Eiweiß wird umso mehr produziert, je gestresster der Baum ist“, informiert die Umweltmedizinerin. Damit kommen Menschen früher im Jahr mit einer größeren Menge an Pflanzenpollen in Kontakt, die auch noch aggressiver sind. Mehr noch: „Menschen werden eher zu Multiallergikern. Sie sind dann zum Beispiel nicht nur gegen Birke, sondern auch gegen Gräser allergisch.“

Die Veränderungen in der Umwelt haben aber nicht nur Einfluss auf die Pflanzen, sondern auch wir Menschen werden anfälliger für Allergien. Traidl-Hoffmann: „Ultrafeine Partikel, Chemikalien in unserem Wasser und in der Luft führen dazu, dass unser Schutzschild in Form von Schleimhäuten und der Haut als Barriere bröckelt. Dadurch kommt unser Immunsystem überhaupt erst in Kontakt mit den Allergenen und entwickelt eine Allergie.“

Außerdem in diesem Heft: Gewichtsabnahme: So bekommen Sie Ihr Fett weg! ++ Interview mit Felix Neureuther: „Bewegt’s Euch!“ +++ Hausnotruf: Hilfe auf Knopfdruck

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