Am 20. November 2022 beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Nicht nur die Fußballer haben sich vorbereitet. Professor Dr. Tim Meyer, Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hat dem Apotheken Magazin erzählt, wie es um die Mannschaftsapotheke bestellt ist.
Herr Professor Dr. Meyer, ist die Mannschaftsapotheke für die WM schon komplett?
Meyer: Eigentlich ja. Es ist so, dass ich mit der Mannschaft immer wieder im Jahr reise. Die Medikamentenkoffer müssen also nicht von null gepackt werden. Es gibt eine Checkliste und anhand derer ersetze ich ausgegebene oder ablaufende Arzneimittel. Überschrittene Mindesthaltbarkeitsdaten sollten also nicht vorhanden sein. Und dann geht‘s los.
Welche Arzneimittel werden mitgenommen?
Meyer: (Lacht) Ich habe vier Koffer. Man muss daran denken, da reisen neben den Spielern auch Funktionäre mit, die sind älter als die Spieler und können alle möglichen Vorerkrankungen haben. Ich versuche, komplett aufgestellt zu sein. Wir rechnen in Katar mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad und einem trockenen Klima. Infektionskrankheiten, die über das deutsche Spektrum hinausgehen, sind dort kaum zu erwarten. Deswegen ergibt sich für diese WM erheblich weniger zusätzlicher Bedarf, als er beispielsweise beim Turnier in Brasilien im Jahr 2014 bestand. Wenn man die Fußball-Weltmeisterschaft mit den Olympischen Spielen vergleicht, da kümmern sich die Mediziner um 400 Sportler plus Funktionäre, bei uns sind es insgesamt unter 100 Personen.
Wie werden die Kühlketten von Arzneimitteln eingehalten?
Meyer: Das ist etwas, was ich bei Bedarf mit meiner Apothekerin bespreche. Immer wenn ein zu kühlendes Arzneimittel erforderlich ist, nehme ich eine entsprechende Kühlbox für den Flug mit. Nach Ankunft lege ich das Medikament sofort wieder in den Kühlschrank. Eigentlich aber eher eine Seltenheit.
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