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Erektionsstörungen durch Medikamente?

Ärzte der Harvard Universität in den USA schätzen, dass etwa ein Viertel aller Fälle von Potenzproblemen auf Arzneimittel zurückzuführen ist. Das Apotheken Magazin erklärt in seiner aktuellen Ausgabe, warum es oft an Blutdruckmitteln liegt.

Im Prinzip trifft die Erektile Dysfunktion (ED), wie die Potenzstörung genannt werden, Männer in jedem Lebensalter. Doch tritt sie mit zunehmendem Alter häufiger auf, weil ältere Männer öfter Medikamente benötigen, betonen die Harvard-Forscher.

Das Hauptproblem dabei heißt Bluthochdruck. Häufige Risikofaktoren dafür wie Übergewicht und Rauchen erhöhen gleichzeitig das Risiko für ED. Die Erkrankung selbst kann ebenfalls die Erektion beeinträchtigen, denn sie schädigt auf Dauer die Blutgefäße. Und wenn die Durchblutung nicht mehr 100-prozentig funktioniert, betrifft das nicht nur Kopf, Arme und Beine, sondern auch die Schwellkörper im Penis, die allein durch den Blutfluss ihre Aufgabe erfüllen können.

Jetzt könnte man annehmen, dass Medikamente, die den Blutdruck senken, die Situation verbessern. Leider trifft das nicht in allen Fällen zu. Blutdrucksenker wie Betablocker (Atenolol, Metoprolol) und Diuretika (Hydrochlorothiazid) oder ACE-Hemmer (Lisinopril, Ramipril) können die sexuelle Funktion weiter beeinträchtigen. Als Ausnahme gelten die sogenannten Sartane (Valsartan, Losartan). Studien zeigen, dass sie die Situation zumindest nicht verschlechtern.

Oft spielt die Psyche eine zusätzliche Rolle. Ein Drittel aller Männer, die wissen, dass ihr Blutdruckmittel der Potenz schaden kann, bemerken diese Probleme bei sich. Bei Bluthochdruck-Patienten, die sich dem nicht bewusst sind, tritt ED nur bei einem von dreißig Männern auf.

Wie lässt sich das Problem nun angehen? An erster Stelle steht das offene Gespräch mit dem Arzt, wenn Männer während der Einnahme von Medikamenten ED-Symptome bemerken. Für einige Arzneimittel stehen Alternativen zur Verfügung, die weniger sexuelle Nebenwirkungen verursachen können. Eine weitere Möglichkeit: Ärzte passen die Dosierung an. Einigen Betroffenen hilft auch eine psychologische Beratung, Stress und Angst abzubauen, die möglicherweise zu ED beitragen.

Außerdem in diesem Heft: Reizdarm: Wieder Ruhe im Bauch +++ Interview mit Samuel Koch: „Anderen zu helfen, macht mich glücklich“ +++ Wie geht die Arzneimittelherstellung in der Apotheke vor Ort?

> Mehr darüber lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins