Gesunde Gewohnheiten können dazu beitragen, die Blutglukose-Werte in normale Bahnen zu lenken und Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Ab heute also nur noch Askese? Eindeutig nein, meint das Apotheken Magazin in seiner aktuellen Ausgabe.
Ein Typ-2-Diabetes entwickelt sich oft schleichend. Unbemerkt kommt es mit der Zeit zu erhöhten Blutglukose-Werten, obwohl die Bauchspeicheldrüse zunächst noch ausreichend – manchmal sogar übermäßig viel – Insulin produziert. Denn bei einem Typ-2-Diabetes nimmt die Insulinwirkung ab. Man spricht dann von einer Insulinresistenz. Hohe Insulinspiegel können zu weiteren Effekten führen: Sie bremsen den Fettabbau und können so das Abnehmen erschweren. Ebenso einfache wie gute Gewohnheiten unterstützen die Kontrolle eines Typ-2- Diabetes. Auch zur Vorbeugung eignen sie sich.
Wichtig: Am besten selbst kochen, denn so weiß man, was man isst. Das gilt nicht nur für den Zucker in der Mahlzeit. In Fertigprodukten steckt oft auch zu viel Fett. Für Anfänger gibt es tolle Kochbücher für einfache Gerichte. Ausprobieren lautet die Devise. Diabetes-Beraterin/DDG Yvonne Häusler aus Berlin empfiehlt zudem, Mahlzeiten bewusst zu gestalten. Drei sättigende Mahlzeiten reduzieren sowohl das Risiko für Heißhungerattacken zwischendurch als auch die Gefahr, sich selbst zu bemogeln.
Ein wichtiger Bestandteil der Ernährung sollten Ballaststoffe sein. Häusler empfiehlt Diabetikern 40 Gramm täglich. Ballaststoffe sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl, bremsen einen raschen Blutzuckeranstieg und damit eine überschießende Insulinantwort, dienen den Darmbakterien als Nahrung und regulieren die Verdauung. Von den täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst könne Obst problemlos durch weiteres Gemüse ersetzt werden, da es viele Vitamine und Mineralstoffe, dabei aber kaum Zucker enthalte, erläutert Häusler.
„In Anlehnung an ein altes Sprichwort sollte es heute besser heißen: Nach dem Essen sollst Du nicht ruh’n, sondern lieber 1.000 Schritte tun“, rät Häusler. Bewegung senkt den Blutzucker auf natürliche Weise. Mit einer Messung lässt sich das gut zeigen. Das motiviere, eine gesunde Gewohnheit zu entwickeln. Sie ermuntert die Patienten außerdem, sich für die Zukunft einen Sport zu wählen. Das müsse kein Leistungssport sein, betont sie, sondern soll Spaß machen.
Außerdem in diesem Heft: Grapefruit beeinflusst Medikamente +++ Interview mit Peter Maffay: „Ich bin nicht unverletzlich“ +++ Was gegen Kopfschuppen hilft
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